Pressegespräch zur Aufklärung sexualisierter Gewalt

AUFARBEITUNG

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Das AKJP Heidelberg und das Institut für Praxisforschung und Projektberatung (IPP), München, haben am 26.01.2022 in einen Video-Pressegespräch den Abschlussbericht der wissenschaftlichen Aufarbeitung „Sexualisierte Grenzverletzungen und sexuelle Ausbeutung am AKJP-Institut Heidelberg durch den Institutsleiter H. M.“ vorgestellt. Der Bericht benennt erstmals das Ausmaß der sexualisierten Gewalt und des Machtmissbrauchs des Täters, der von 1975 bis 1993 das Institut leitete. Zudem klärt der Bericht über die Ursachen auf, die über einen langen Zeitraum die Aufdeckung der Taten und später den Aufarbeitungsprozess verhindert haben.

„Wie der Bericht des IPP München offenlegt, hat das grenzüberschreitende Verhalten des Täters vielen Menschen innerhalb und außerhalb des Instituts großen Schaden zugefügt, der nicht zu bemessen ist. Dies steht im Gegensatz zur eigentlichen Aufgabe des AKJP, Menschen zu helfen und zu beraten, Patient*innen zu heilen und – nicht zuletzt – auch künftige Psychotherapeut*innen auszubilden. Ich möchte mich im Namen des AKJPs aufrichtig bei allen Betroffenen entschuldigen,“ sagt Isabell Ondracek, 1. Vorsitzende des AKJP Heidelberg. „Wir wünschen uns sehr, dass unsere Geschichte eine Mahnung für alle ist, die heute in ähnlichen Strukturen und Denkweisen verhaftet sind. Und wir wünschen uns, dass unsere Geschichte allen Wissenden Mut macht – egal, welche Rolle ihnen zukommt oder in welcher Verantwortung sie stehen –, sexualisierte Taten nicht zu bagatellisieren, sondern alles dafür Nötige zu tun, um diesen entgegenzutreten“, so Ondracek weiter.

Dem Institut selbst ist namentlich nur ein Opfer bekannt und bittet daher Betroffene, sich über die eingerichteten Anlaufstellen zu melden. Auf der Homepage des AKJP Heidelberg sind Kontaktdaten von Ansprechpartner*innen innerhalb und außerhalb des Instituts aufgelistet, die in Fragen der Ethik geschult sind. Hier können sich Betroffene melden: https://akjp-hd.de/institut/ethikbeauftragte

Die Pressemeldung zu den Ergebnissen des Berichts sowie die Stellungnahmen des AKJP Heidelberg finden Sie im Bereich Presse.